Bärcheappeli


Bärcheappeli

Als in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine gewisse Beruhigung im Hüfinger Fasnetgeschehen eintrat, trafen sich einige Hüfinger Bürger in der Absicht, die Fasnet in  Hüfingen zu beleben. Insbesondere der Umzug am „Fasnet-Mentig" sollte mehr Bewegung und Lebendigkeit erfahren, wobei in der Planung die Kopie einer der ohnehin häufig in der Nachbarschaft auftretenden Hexengruppen nicht in Frage kam.

Im Sommer 1965 verfestigte sich die Idee, die alte Hüfinger Sagenfigur des „Bärcheappeli"  wieder zum Leben zu erwecken, eines Kräuterweibleins mit Namen Apollonia, das einst im Berchewald am Wasserturm hauste.

Das Weiblein soll den Wald unsicher gemacht, allerlei Schabernack getrieben und späte Heimkehrer erschreckt und in die Irre geführt haben. Durch ihr schelmisches Wesen war die Gestalt als Fasnetfigur besonders geeignet, und alsbald wurde eifrig über eine Maske mit Ausstattung de­battiert.




Appeli im Einsatz

Viele Anregungen wurden von Bruno Heizelmann ein­gebracht, Zahnarzt Siegfried Kramer schuf ein Modell aus Zahngips, und endlich schnitz­te Otmar Mayer eine Maske, in deren Zügen sich die Ver­schmitztheit und die listige, zu Streichen geneigte Haltung des Weibleins widerspiegeln. Der Schmuck der Maske wird ergänzt durch Kräuter und Waldfrüchte, umrahmt von einem grauen Haarkranz.

Die Narrengewänder wurden vom damaligen Zunftmeister Schneider Christian Straub entworfen, Jacke und weiter Rock in Waldgrün, eine rote Schürze mit weiten Taschen für Gutsele mit Nüssle einerseits, aber auch für Hack­schnitzel mit Tannenreis andererseits, um Zuschauer und erwartungsvolle Kinder zu foppen. Schwarze Hausschuhe mit Schnallen und in den Stadtfarben gehaltene, blauweiß gestreifte Wollstrümpfe ergänzen das bunte Bild.


Kräuterweiblein mit Namen Apollonia

So trat die Gruppe erstmals im Frühjahr 1966 bei der Straßenfasnet auf; seither sind die Bärcheappeli bei der Schülerbefreiung und am Umzug am Fasnetmentig nicht mehr wegzudenken. Die Gründungsmitglieder - damals satzungsgemäß strikt auf die Anzahl 15 begrenzt - waren: Hugo Dannegger, Bruno Heizelmann, Wilhelm Koßbiel, Siegfried Kramer, Hubert Läufer, Otmar Mayer, Ernst Metzger, Karl-Eugen Mohr, Harry Saalmann, Hans Sulzmann, Egon Schafbuch, Emil Schafbuch, Walter Vogelbacher, Ludwig Vogel, Edwin Winterhalter.

Eine der schönsten Fasnetsfiguren des Kreises wurde durch die Gründungsmitglieder geschaffen.

Pfiffig verschmitzt, mit breitem Lächeln im faltigen Gesicht, so präsentiert sich an  der Hüfinger Fasnet das "Bärcheappeli".


Die Bärcheappeli findet man sowohl im Internet, wie auch auf Facebook